Die Geschichte der Fa. A. Nüßing GmbH & Co.KG

 

Am 8. August 1949 gründete Anton Nüßing die Tiefbaufirma.

 

Die ersten Bauarbeiten wurden mit Hacke, Spaten und Schaufel, sowie Karren und Handwagen ausgeführt.
Bald investierte er in ein Förderband, welches seiner Zeit das längste im Kreis Warendorf war.

Zu den ersten Arbeiten zählten Ausschachtungen aller Art, ebenso wie das Bauen von Kanälen, Drainagen und Brunnen.
Mit einem Dreibock wurden die Rohre und Brunnenringe heruntergelassen und mit einem Hebel, Kantholz oder einer Brechstange zurechtgerückt, lotrecht und waagerecht.

 

(Ausschachtung um 1950)

1950-1952 herrschte eine große Arbeitslosigkeit. Zu dieser Zeit hatte Anton Nüßing teilweise 50 Mitarbeiter beschäftigt.

1955 bekam die Firma Nüßing ihren ersten Bagger, der auf einem Schlepper Typ „Hanomag R-45“ aufgebaut war. Dieses war der 80. Atlas-Bagger, der auf den Markt kam.

1959 Anschaffung eines weiteren Baggers „Fuchs 301“, ein Seilbagger, der damals schon 33.000,00 DM kostete

 

 

(der 80. Atlasbagger mit Anton Nüßing)

1960 wurde der erste LKW, ein „Magirus-Deutz AK“ gekauft.

Zu dieser Zeit waren 12 Mitarbeiter beschäftigt.

 

1959 – 1962 absolvierte Alois Nüßing bei der Firma Ottmann eine Ausbildung zum Schmied und Landmaschinenschlosser.

1963 – 1965 absolvierte Alois Nüßing eine zweite Ausbildung bei der Firma Oevermann zum Straßenbauer (Pflasterer).

1963 - 1966 absolvierte Willi Nüßing ebenfalls eine Ausbildung bei der Firma Oevermann.

Am 1. Januar 1965 begann Alois Nüßing seine Tätigkeit in der Firma seines Vaters Anton.

Am 1. April 1966 nahm auch Willi seine Arbeit bei Anton Nüßing auf.

 

(Alois Nüßing im Alter von 7 Jahren)

1968/1969 Alois hat die Zertifizierung für den Güternahverkehr erworben.

Ein großer Auftrag war die Natursteinpflasterung des Kirchplatzes an der Stiftskirche in Freckenhorst.

Ab 1969 wurden auch Postkabel, Wasserleitungen und vieles mehr gelegt.

Am 10. April 1970 wurde Alois Nüßing der Meisterbrief des Straßenbauerhandwerks in Köln ausgehändigt.

Am 22. April 1970 starb Anton unerwartet nach kurzer und schwerer Krankheit.
Er hinterließ eine kaum zu schließende Lücke.
Er hatte keine Gelegenheit mehr, seinen großen Erfahrungsschatz an die nun folgende Generation (Alois und Willi) weiterzugeben, was sehr hilfreich gewesen wäre.
Dabei hatte Anton schon mit Spannung die Lieferung des ersten Hydraulik-Baggers Typ „Liebherr 901“ erwartet, der genau an seinem Todestag geliefert wurde. Dieses bedeutete den technischen Gleichzug mit anderen Mitbewerbern.

Für Alois (damals 25 Jahre) und Willi (fast 22 Jahre) begann eine schwere Zeit.
Ein 16 bis 18 Stunden dauernder Arbeitstag gehörte zur Normalität, Urlaub war ein Fremdwort. Alois, der die Leitung des Unternehmens übernahm, konnte sich voll auf seinen Bruder Willi verlassen.

Innerhalb von circa drei Jahren wurden fünf Hydraulik-Bagger, LKW, Kleingeräte und eine Laderaupe gekauft.

Es wurden Häuser und Gräben für Postkabel ausgeschachtet, Abbrüche, Vorfluter errichtet und alle möglichen anfallenden Tiefbauarbeiten durchgeführt.

Von 1966 bis 1974 stieg die Belegschaft stetig auf 20 Mitarbeiter.

Seit 1974 wurden im Zuge eines Rahmenvertrages auch für die VEW Kabel gelegt.

Da die Firma inzwischen eine gewisse Größe erreicht hatte, wurden Arbeitsbereiche eingeteilt.

Willi war seither für die Legung der Versorgungsleitungen Strom, Gas und Wasser für die verschiedenen Versorgungsträger zuständig.

Alois übernahm die Betreuung der Privatkunden (Pflasterung, Kläranlagen etc.) und spezialisierte sich auf die Abwasser- und Klärtechnik.

(Willi und Alois Nüßing)

Bei den Kommunen und der unteren Wasserbehörde des Kreises Warendorf war und ist Alois ein kompetenter Ansprechpartner. Mit über 500 eingebauten Kläranlagen, Tropfkörpern und BIO-Kreiseln, sowie Pumpenanlagen und unzähligen Metern Abwasserdruckrohrleitungen ist die Firma Nüßing führend im Kreis Warendorf.

Außerdem entwickelte und baute Alois eine Baggergrabenfräse, die er sich patentieren ließ. Inzwischen sind über 300 dieser Fräsen von der Firma Lohmann, Westkirchen, gebaut und verkauft worden.

Zwischen 1979-1980 erhöhte sich die Mitarbeiterzahl auf Grund des „Gasbooms“ auf 40 Arbeitnehmer.

1986 Die weiteste Baustelle war im Irak bei Sellemanir auf dem Gelände eines Zementwerkes, gebaut von der Firma Krupp-Polysius, Neubeckum. Dort wurde in einem 17 Meter tiefen Betonschacht eine Aufweitung von ca. 4,0*2,5 m vorgenommen. Von dieser Schachtvergrößerung aus wurde eine Pressbohrung in DN 300 mm in Stahl ca. 30 m lang in 17 m Tiefe hergestellt.
Das große Pressbohrgerät musste in Einzelteile zerlegt werden, um ein- und ausgebaut werden zu können. Diese Baumaßnahme dauerte fast ein ganzes Jahr.

1995 wurden unter externer Schweißaufsicht unter anderem in Ennigerloh und Westkirchen, Hoetmarer Straße sowie für die VEW HD PE-Leitungen montiert.

Ralf Wenning, der am 01.09.1995 nach dem Studium des Bauingenieurwesens als Bauleiter in die Firma eintrat, übernahm am 29.11.1996 die Aufgabe der Schweißaufsichtsperson, nachdem er die Prüfung vor dem DVGW abgelegt hatte.

Am 4. März 1996 wurden in Drensteinfurt 12 Mitarbeiter eingestellt, die von der neuen Zweigstelle aus, den Einzugsbereich der Firma Nüßing bis Werne (Kreis Unna), Nordkirchen, Südkirchen, Capelle, Ascheberg, Herbern, Drensteinfurt, Rinkerode und Walstedde erweiterten.

Durch die Unterstützung der Stadt Drensteinfurt und Herrn Stadtdirektor Werner Wiewel wurde innerhalb von weniger als einem Jahr in Drensteinfurt am Bürener Brok 1 ein Grundstück erworben und eine Halle errichtet.

Inzwischen sind rund 40 Mitarbeiter bei der Firma Nüßing beschäftigt.

 

1998 Bau der Lagerhalle und Erweiterung sowie Ausbau des Lagerplatzes am Groneweg.

Im April 1999 Verleihung des DVGW-Zertifikats GW 301. Damit können eigenständig Gas- und Wasserleitungen aus HD PE und PVC montiert werden.

Zwei Montagekolonnen unter der Leitung von Dipl.-Ing. Ralf Wenning, unterstützt von Gerhard Weisweiler, (Rohrnetzmeister) verrichten diese Arbeiten für verschiedene Versorger.

Im selben Jahr wird in einen Spülwagen und eine Kanalkamera investiert. Diese Techniken ermöglichen es der Firma Nüßing, verstopfte Rohre und Kanäle zu spülen und Schäden ohne großen Aufwand sichtbar zu machen.

Im Jahr 2000 wurden unter anderem eine Asphaltfräse mit Allradantrieb und Ladeband sowie ein Horizontalspülbohrgerät angeschafft.

Seit April 2003 ist die Firma A. Nüßing GmbH Systemunternehmer der RWE (seit Januar 2013 Westnetz) für 3 Gebietslose.

August 2003 Nach Studium und einiger Berufserfahrung nimmt Dipl.-Ing. (FH) Andreas Nüßing die Tätigkeit im Unternehmen seines Vaters Alois auf.

Schwerpunkte seiner Arbeit: Privatkundenbetreuung und Abwassertechnik.

2010 Die Fa. Nüßing wird zertiferziertes Unternehmen für die Kanaldichtheitsprüfung und schafft sich dafür neue Kanalkameras und Druckprüfungsgeräte an.

Mittlerweile beschäftigt die Firma Nüßing an ihren beiden Standorten über 80 Mitarbeiter.

2011 Andreas Nüßing wird mit seinem Vater zusammen Geschäftsführer der Fa. Alois Nüßing GmbH